Gesichtsröte wird in der Gesellschaft nach wie vor als Schwäche wahrgenommen. Was viele nicht wissen: Rund vier Millionen Menschen in Deutschland leiden an Rosacea, einer chronischen Hautkrankheit, deren kennzeichnendes Symptom anhaltende Gesichtsröte ist. Nun bestätigen Ergebnisse einer internationalen Umfrage[1], dass Menschen mit Gesichtsrötung nur aufgrund des ersten Eindrucks von vielen als weniger gesund und selbstsicher angesehen werden. Und die Betroffenen selbst empfinden ihre entzündete Haut als starke seelische Belastung. Ein weiteres Problem: Die Krankheit wird oft lange Zeit nicht erkannt. Bei nur einem von zehn Betroffenen wurde von einem Hautarzt die Diagnose Rosacea gestellt. Ein positives Ergebnis der Umfrage: Rosacea-Patienten, die mit der Krankheit zum Hautarzt gehen, können mit den Symptomen gut umgehen. Durch eine geeignete Behandlung bekommen sie ihre Krankheit besser in den Griff und fühlen sich im Alltag viel wohler.
Rosacea-Patienten besser verstehen und behandeln: Die Umfrage Face Values
Die internationale Umfrage „Face Values: Global Perceptions“ wurde im Auftrag von Hautärzten und Psychologen von einem unabhängigen Marktforschungsinstitut durchgeführt. Sie wollte herausfinden, ob Gesichtsröte durch Rosacea die Betroffenen beeinträchtigt und wie diese von anderen Menschen wahrgenommen werden. Insgesamt nahmen 6.831 Erwachsene an der Umfrage teil, davon 1.003 aus Deutschland. Den Umfrageteilnehmern ohne Rosacea wurden Fotos von Personen mit oder ohne Gesichtsröte gezeigt. Sie sollten spontan eine Einschätzung zu den gezeigten Personen abgeben. Das Ergebnis: Menschen mit Gesichtsröte werden von ihren Mitmenschen deutlich anders beurteilt als Menschen ohne. Die Personen mit gerötetem Gesicht wurden als kränker und unsicherer, sowie weniger fröhlich, vertrauenswürdig oder zuverlässig und sogar als weniger intelligent wahrgenommen. Damit wurden die Befürchtungen der teilnehmenden Rosacea-Patienten bestätigt: Fast die Hälfte aller Betroffenen glaubte, dass ihre Gesichtsrötung den Eindruck verändert, den andere von ihnen haben.[1]
Rosacea ist kein kosmetisches Problem und muss behandelt werden
„Weil die mit Rosacea verbundene Rötung überwiegend im Gesicht auftritt, ist sie unmittelbar für alle Menschen sichtbar. Damit ist sie nicht nur ein physisches, sondern häufig auch ein psychisches Problem für die Betroffenen“ erklärt Professor Dr. Martin Schaller, Leitender Oberarzt an der Universitäts-Hautklinik Tübingen. „Patienten fühlen sich – wie die Umfrage Face Values zeigt – zu Recht von ihrer Umwelt benachteiligt. Sie schämen sich für die Gesichtsröte, verlieren an Selbstbewusstsein und haben schlechtere Chancen in Beruf und Sozialleben“ so Schaller. „Wichtig ist aber, dass sich Betroffene nicht entmutigen lassen, sondern so schnell wie möglich Hilfe beim Hautarzt suchen. Denn Rosacea ist kein kosmetisches Problem, sondern eine Hautkrankheit, die man mit modernen Medikamenten und Anpassungen im Lebensstil gut in den Griff bekommen kann. Das bestätigen auch die Umfrageergebnisse: Wer seine Rosacea kennt, kann sie mit geeigneter Behandlung besser in den Griff bekommen. Die Therapie der Rosacea wird ständig verbessert, so dass Patienten gute Chancen haben, trotz der Krankheit ein normales Leben zu führen.“
Weitere Informationen unter http://www.rosacea-info.de bzw. www.facebook.com/AktivGegenRosacea.
[1] Face Values: Global Perceptions Survey. Data on file. Galderma S.A., 2013